Morcheln, Lorcheln und Becherlinge

Tintenfischpilz (Clathrus archeri)

 

Diesen Pilz aus der Gattung der Rutenpilzartigen fand G. Franke am 06.09.2017 zwischen Karlsbad-Ittersbach und K.-Langensteinbach. Der Pilz entwickelt sich aus einem Hexenei. Die Art wurde nach Deutschland eingeschleppt – man vermutet mit Pilzsporen in Schafwolle aus Australien oder Neuseeland. Die ersten vermerkten Funde gehen in das Jahr 1930 zurück.
Der Tintenfischpilz ist mit der Stinkmorchel Phallus impudicus und mit der Hundsrute Mutinus caninus verwandt und verströmt wie diese einen unangenehmen Aasgeruch.

G. Franke
G. Franke
Tintenfischpilz - Clathrus archeri, mit Hexenei; im Mischwald zwischen Spielberg und Langensteinbach (G. Franke, 23.10.2022)
Tintenfischpilz - Clathrus archeri, mit Hexenei; im Mischwald zwischen Spielberg und Langensteinbach (G. Franke, 23.10.2022)

Gemeine Stinkmorchel (Phallus impudicus)

 

Diesen Pilz fand G. Franke am 07.09.2017 im Mischwald bei Dobel. Bevor er zu sehen war, kündigte bereits der unangenehme Geruch seine Anwesenheit an. Dieser Pilz entwickelt sich aus einem Hexenei. Die schleimige, dunkelgrüne Masse (Gleba), die den Geruch ausströmt und die Sporen enthält, lockt Insekten an, die die Masse aufnehmen und dadurch für die Verbreitung der Art sorgen.

 

Wissenswertes:

Gemeine Stinkmorchel gehört zu den sogen. „Rutenpilzen“, deren Arten allesamt diesen typischen Aasgeruch ausströmen. Das Hexenei allerdings riecht nach Rettich. Zu den bei uns wachsenden Rutenpilzen gehören außer der unten angegebenen Europäischen Schleierdame noch der Tintenfischpilz und die Gemeine Hundsrute.

 

Ähnliche Arten:

 

Die wärmeliebende Europäische Schleierdame besitzt zusätzlich einen herabhängenden, netzartigen, weißen „Scheier“. 

G. Franke
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Weitere Informationen sind zu finden unter:

https://www.123pilzsuche.de/daten/details/Stinkmorchel.htm

Herbstlorchel (Helvella crispa)

G. Franke
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Diesen recht häufigen Pilz beobachtet G. Franke am 17.11.2020 zwischen Ittersbach und Weiler am Wegrand eines Mischwaldes. Wie alle Lorchelarten besitzt die Herbstlorches eine gelappte Hutstruktur und einen längs gefurchten Stiel. Der gesamte Fruchtkörper der Herbstlorchel ist weißlich, beigefarben oder sehr hell grau gefärbt. Die Sporen befinden sich in den sogen. Asci (Schläuche) auf der Außenseite der Hutlappen.

 

Verwechslungsmöglichkeiten:

·         Die ähnliche Grubenlorchel Helvella lacunosa besiedelt ähnliche Habitate. Ihr Hut ist allerdings dunkel gefärbt.

·         Die sehr giftige Frühjahrs-Giftlorchel wächst im Frühjahr bis Frühsommer. Sie besitzt einen braunen Hut.

·         Die Morcheln (Speisemorchel, Spitzmorchel, Käppchenmorchel) besitzen braune Hüte mit Rippen und Gruben.

 

Weiterführende Literatur:

·         https://de.wikipedia.org/wiki/Herbst-Lorchel

·         https://fundkorb.de/pilze/helvella-crispa-herbstlorchel

·         BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (1981): Pilze der Schweiz Band 1, Ascomyceten: Nr. 14

 

 

 

Gemeiner Schmutzbecherling (Bulgaria inquinans)

 

 

G. Franke fand diesen interessanten Becherling an einem bemooosten Laubholzstamm am 15.10.2019 zwischen Weiler und Auerbach. Besonders gerne besiedeln diese Pilze die Rinde relativ frisch gefällter Eichen.

G. Franke
G. Franke
G. Franke
G. Franke

Wichtig zu wissen:

·         Streicht man mit dem Finger über die Oberfläche eines Schmutzbecherlings, so färbt sich der Finger vom üppigen Sporenpulver schwarz.

·         Wenn man die Asci (Sporenschläuche) eines Schmutzbecherlings mikroskopiert, so wird man feststellen, dass sich in jedem Schlauch vier voll entwickelte und vier verkümmerte Sporen befinden.

 

Ähnliche Pilzart:

·         Der Abgestutzte oder Becherförmige Drüsling Exidia truncata sieht unserer Art manchmal täuschend ähnlich. Auch bewohnt er ebenfalls gerne die Rinde von Eichen. Allerdings färbt er die Finger beim Darüberstreichen nicht schwarz.

 

Weiterführende Literatur:

·         https://de.wikipedia.org/wiki/Gemeiner_Schmutzbecherling

·         http://tintling.com/pilzbuch/arten/b/Bulgaria_inquinans.html

·          BREITENBACH, J. & KRÄNZLIN, F. (1981): Pilze der Schweiz Band 1, Ascomyceten: Nr. 170.

 

 

 

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