Liliengewächse - Liliaceae

Die Pflanzen dieser Familie haben deutlich parallelnervige Blätter. 

Herbstzeitlose - Colchicum autumnale

Die Herbstzeitlose ist ein Knollen-Geophyt (Winter wird mit Speicherorgan einer Knolle überdauert).Die Pflanze wird 8 - 25 cm hoch. Die Blätter sind grundständig, breit lanzettlich, 15 - 35 cm lang und 2 - 5 cm breit. Sie erscheinen im Frühjahr. Die Herbstzeitlose ist zur Blütezeit ohne Blätter. Die Antheren (Staubblätter) sind gelb und im Schlund angeheftet. Der Fruchtknoten liegt tief in der Erde - Befruchtung dauert deshalb Monate. Die Fruchtkapsel ist dreifächrig. Die ganze Pflanze ist stark giftig. 

Blütezeit: August - Oktober

Fruchtzeit: Juni - Juli des Folgejahres

Die Pflanze wächst auf frischen bis wechselfeuchten, nährstoffreichen, aber nicht überdüngten Wiesen, in mageren Streuobstwiesen, in Auwäldern und an Wegrainen. Wir finden sie bei uns z.B. an den Rändern von Magerwiesen bei Karlsbad-Spielberg und Karlsbad-Ittersbach sowie Karlsbad-Auerbach.

Herbstzeitlose - Colchium autumnale; Weg- und Wiesenrand bei Karlsbad-Auerbach (G. Franke, 14.09.2021)
Herbstzeitlose - Colchium autumnale; Weg- und Wiesenrand bei Karlsbad-Auerbach (G. Franke, 14.09.2021)

Wiesen-Goldstern - Gagea pratensis

Es handelt sich um eine Pflanze mit 2 - 3 Zwiebeln, die ca. 6 - 20 cm hoch wird. Das grundständige Blatt ist breit-lineal. Die zwei Stängelblätter sind gegenständig, lanzettlich und gewimpert. Die Blüten sind 2 - 6 cm lang und gestielt. Die 15 - 20 mm langen Blütenblätter sind goldgelb, schmal und stumpf bis spitz.

Der Wiesen-Goldstern steht in Baden-Württemberg auf der Roten Liste als gefährdete Art (Einstufung 3)

Düngung und intensive Nutzung schaden der Art.

Blütezeit: März - Mai

Zu finden ist diese Art auf mäßig trockenen, kalkhaltigen Lehm- und Sandböden auf Äckern, in Weinbergen, an Wald- und Gebüschrändern und an Böschungen. 

In unserer Umgebung ist die Art selten zu finden, wie z.B. an einem Gebüschrand bei Straubenhardt-Pfinzweiler. 

Wiesen-Goldstern - Gagea pratensis, Wiesen- und Waldrand bei Straubenhardt-Pfinzweiler (G. Franke, 28.03.2023)
Wiesen-Goldstern - Gagea pratensis, Wiesen- und Waldrand bei Straubenhardt-Pfinzweiler (G. Franke, 28.03.2023)

Acker-Goldstern Gagea villosa

Die Pflanze hat 2 Zwiebeln. Der Stängel ist meist behaart. Die beiden grundständigen Blätter sind schmal-lineal, 0,5 - 2 mm breit. Die beiden Stängelblätter sind nahezu gegenständig. Die Blütenstiele und Perigonblätter sind sehr kurz behaart. Die bis zu 12 Blüten haben 13 - 15 mm lange Perigonblätter - diese sind lanzettlich und spitz sowie goldgelb. 

Blütezeuit: März - April

Die Pflanze wächst auf etwas kalkhaltigen, mäßig trockenen und nährstoffreichen Böden. Man findet den Acker-Goldstern in Weinbergen, auf mageren Obstwiesen, in Parks und an Feldrainen. 

Bei uns ist der Acker-Goldstern sehr selten zu finden. Beobachtet wurde er von mir an einem Weinbergsrand bei Keltern-Dietlingen. Er steht in Deutschland auf der Roten Liste als gefährdete Art (Stufe 3). 

 

Acker-Goldstern - Gagea villosa; Wiesenrand neben Weinberg bei Keltern Dietlingen (G. Franke, 30.03.2018)
Acker-Goldstern - Gagea villosa; Wiesenrand neben Weinberg bei Keltern Dietlingen (G. Franke, 30.03.2018)
Acker-Goldstern - Gagea villosa; bei Dietlingen  (G. Franke, 30.03.2018)
Acker-Goldstern - Gagea villosa; bei Dietlingen (G. Franke, 30.03.2018)

Türkenbund-Lilie - Lilium martagon

Die Türkenbund-Lilie ist ein Zwiebel-Geophyt. Der runde Stängel wird 30 - 60 cm hoch. Die Laubblätter sind in der Stängelmitte quirständig zusammengeschoben, oben und unten wechselständig. Sie sind breit-lanzettlich bis länglich-spatelförmig und bewimpert. Der traubige Blütenstand ist bis zu 10blütig. Die Blüten sind bogig abwärts gekrümmt. Die bis zu 4 cm langen Perigonblätter sind zurückgeschlagen, rötlich-lila mit dunklem Flecken. Die Staubbeutel sind rot. 

Blütezeit: Juli - August

Die Türkenbund-Lilie ist eine Laubwaldpflanze, die es halbschattig mag. Nur in höheren Gebirgslagen findet man sie auf Freiflächen, wie z.B. am Feldberg. In den Gebieten mit kalkhaltigen Böden kommt diese Art zerstreut vor - in unserer Umgebung ist sie dagegen äußerst selten zu finden.

Türkenbund-Lilie - Lilium martagon; im Eyachtal bei Dobel (G. Franke, 2015)
Türkenbund-Lilie - Lilium martagon; im Eyachtal bei Dobel (G. Franke, 2015)

Dolden-Milchstern - Ornithogalum umbellatum

Der Dolden-Milchstern ist ein Zwiebelgeophyt mit einer Zwiebel und zahlreichen Nebenzwiebeldn. Der Stängel wird bis zu 30 cm hoch. Die Pflanze hat 6 - 9 Laubblätter - grundständig, lineal, tief-rinng und länger als der Blütenstand. Der doldentraubige Blütenstand ist aufrecht - Tragblätter ca. 3 - 4 cm. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Art bevorzugt nährstoffreiche, neutral - leicht saure, sandige oder lehmige und nicht zu trockene Böden. Zu finden ist sie in Weinbergen, Parks, um Bäume und an Gebüschrändern. 

Bei uns ist sie z.B. zu finden bei Pfinzweiler. 

Neben den natürlichen Vorkommen verwildert die Art auch mitunter aus Gärten. 

Dolden-Milchstern - Ornithogalum umbellatum; bei Neuburgweier (G. Franke, 2012)
Dolden-Milchstern - Ornithogalum umbellatum; bei Neuburgweier (G. Franke, 2012)

Blaustern (Zweiblättriger Blaustern) - Scilla bifolia

Die Pflanze wächst aus einer Zwiebel. Der Stängel vom Zweiblättrigen Blaustern wird 5 - 20 cm hoch. Die Pflanze hat 2 (selten mehr) Blätter, die breit lineal sind, etwa so hoch wie der Blütenstand. Der Blütenstand ist 1 - 6blütig. Die Perigonblätter sind 5 - 10 mm lang und hellblau bis violett gefärbt, selten auch weiß. Die Staubbeutel sind dunkelviolett. 

Blütezeit: März bis April

Die Art bevorzugt frische bis feuchte, nährstoffreiche, humose Lehmböden. Wir finden sie bei uns besonders im Auwald bei Karlsruhe in Rheinnähe. Hier bildet sie im Frühjahr z.T. blaue Teppiche aus.

Zweiblättriger Blaustern - Scilla bifolia; bei Neuburgweier (G. Franke, 06.03.2019)
Zweiblättriger Blaustern - Scilla bifolia; bei Neuburgweier (G. Franke, 06.03.2019)
Zweiblättriger Blaustern - Scilla bifolia; zwischen Neuburgweier und Au a.R. im Auwald (G. Franke, 2013)
Zweiblättriger Blaustern - Scilla bifolia; zwischen Neuburgweier und Au a.R. im Auwald (G. Franke, 2013)

Bärlauch - Allium ursinum

Der Bärlauch ist ein Geophyt mit länglicher Grundachse ohne deutlich abgesetzte Zwiebel. Der Stängel wird 20 - 50 cm hoch. Die Laubblätter sind grundständig und deutlich gestielt. Die Blütenstiele werden bis 2 cm lang. Die weißen Perigonblätter werden 8 - 10 mm lang. Die Staubblätter sind fädlich. Besonders zur Blütezeit ist ein starker Knoblauchgeruch zu spüren. Beim Sammeln von Blättern für den Einsatz in der Küche ist Vorsicht geboten, damit keine Verwechslung mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlose oder des Maiglöckchens geschieht.

Blütezeit: April - Juni

Den Bärlauch findet man besonders in feuchten Laubwäldern, besonders in Auwäldern, auf nährstoffreichen Böden in halbschattiger Lage. In unserer Umgebung finden wir diese Art besonders im Auwald bei Karlsruhe zwischen Rappenwörth und Au a.R. und im Mischwaldrandbereich zwischen Ettlingen und Wolfratsweier.

Bärlauch - Allium ursinum; Auwald bei Rappenwörth bei Karlsruhe (G. Franke, 28.04.2010)
Bärlauch - Allium ursinum; Auwald bei Rappenwörth bei Karlsruhe (G. Franke, 28.04.2010)
Bärlauch - Allium ursinum; Auwald bei Rappenwörth (G. Franke, 28.04.2010)
Bärlauch - Allium ursinum; Auwald bei Rappenwörth (G. Franke, 28.04.2010)

Gemüse-Lauch - Allium oleraceum

Diese Art ist ein Zwiebelgeophyt. Der Stängel wird bis zu 60 cm lang. Die Laubblätter sind grundständig, schmal-lineal und bis 5 mm breit, oberseits rinnig. Die Scheindolde ist von einer langen Hülle umgeben. In ihr befinden sich Brutzwiebeln. Die Blüten sind ungleich lang gestielt, zur Blütezeit meist hängend. Die 5 - 7 mm langen Perigonblätter sind weißlich bis rötlich mit dunklem Mittelstreif. Die fädlichen Staubblätter sind etwa so lang wie das Perigon.

Blütezeit: Juni - August

Den Gemüselauch kann man in Halbtrockenrasen, in trockenen Saumbereichen und in Weinbergen finden. Es handelt sich um mäßig trockene, warme, nährstoffreiche und nicht kalkarme Standorte. 

In unserer Umgebung ist diese Art u.a. zu finden bei Karlsbad-Auerbach, Keltern-Dietenhausen und K.-Dietlingen. 

Gemüse-Lauch - Allium oleraceum; im knospigen Zustand mit Brutzwiebelnbei Dietlingen (G. Franke, Juli 2019)
Gemüse-Lauch - Allium oleraceum; im knospigen Zustand mit Brutzwiebelnbei Dietlingen (G. Franke, Juli 2019)

Maiglöckchen - Convallaria majalis

Diese Art ist ein Rhizom-Geophyt. Das Maiglöckchen ist stark giftig. Die Pflanze wird ca. 10 - 20 cm hoch. Die beiden Laubblätter sind breit lanzettlich, bis 10 cm breit und bis 22 cm lang, spitz auslaufend und grundständig. Daneben entspringt der aufrechte, unbeblätterte Blütenstängel. Die Blütentraube ist einseitswendig. Die Blüten nicken und verströmen einen angenehmen Duft. Das weiße Perigon ist zu einer sechszipfeligen Glocke verwachsen und 5 - 9 mm lang sowie 8 - 11 mm breit. 

Blütezeit: April - Juni (Hauptblütezeit Mai)

Diese Art ist zu finden auf mäßig trockenen bis frischen Böden, etwas nährstoffreichen, meist kalkhaltigen und humosen Böden, vorwiegend halbschattig in Laubmischwäldern. 

Bei uns finden wir die Art u.a. bei Keltern-Dietenhausen und Keltern-Dietlingen

Maiglöckchen - Convallaria majalis; bei Dietlingen (G. Frankem, 29.04.2018)
Maiglöckchen - Convallaria majalis; bei Dietlingen (G. Frankem, 29.04.2018)

Schattenblümchen (Zweiblättrige Schattenblume) - Maianthemum bifolium

Die Pflanze ist ein Geophyt. Sie wird 5 - 22 cm hoch. Der Stängel ist aufrecht. Über der Mitte des Stängels befinden sich 2 (selten 3) wechselständige Laubblätter. Diese sind kurz gestielt und aus herzförmigem Grunde eifförmig zugespitzt. Der Blütenstand ist 1 - 5 cm lang mit einer einfachen Blütentraube, die aus kleinen, 2- 3blütigen Dolden zusammengesetzt ist. Die kleinen weißen Blüten sind wohlriechend. Das vierblättrige Perigon ist frei, zurückgebogen und später abfallend. Die länglichen Perigonblätter werden 2 - 3 mm lang - Fruchtknoten oberständig, 1 Griffel.

Blütezeit: April - Juni

Diese Art kommt vor in halbschattigen und schattigen Standiorten vor - Laub- und Nadelwälder. Sie bevorzugt frische, nährstoff- und kalkarme, mäßig saure Böden.

In unserer Umgebung finden wir das Schattenblümchen z.B. an Waldwegen bei Bad-Herrenalb und Loffenau. 

Schattenblümchen - Maianthemum bifolium; beim Käpple/ Loffenau (G. Franke, Mai 2018)
Schattenblümchen - Maianthemum bifolium; beim Käpple/ Loffenau (G. Franke, Mai 2018)

Vielblütige Weißwurz (Vielblütiges Salomonsiegel) - Polygonatum multiflorum

Die Pflanze ist ein Rhizomgeophyt.Sie wird ca. 30 bis 60 cm hoch. Die Blätter sind zweizeilig angeordnet undeiförmig bis länglich-elliptisch, 3 - 6 cm breit und 2 - 4mal so lang wie breit. Die Blätter sitzen am Stängel oder sind sehr kurz gestielt. Die 2 - 5 (selten mehr) Blüten kommen kurz gestielt, einseitswendig, hängend aus den Blattachseln. Die Perigonröhre ist weiß und in der Mitte etwas zusammengezogen, vorn trichterartig erweitert - Perigon 11 - 15 mm lang. Die Staubfäden sind flaumig behaart. 

Blütezeit: Mai - Juni

Diese Art ist zu finden in krautreichen Mischwäldern und Waldsäumen, an Waldwegen und in Auwäldern. Sie mag kalkhaltige, frische und nährstoffreiche Böden und verträgt auch starke Beschattung. In unserer Nähe finden wir die Vielblütige Weißwurz z.B. bei Dietlingen.

Vielblütige Weißwurz - Polygonatum multiflorum; Waldwegrand bei Keltern-Dietlingen  (G. Franke, 29.04.2018)
Vielblütige Weißwurz - Polygonatum multiflorum; Waldwegrand bei Keltern-Dietlingen (G. Franke, 29.04.2018)

Germergewächse - Melanthiaceae

Einbeere - Paris quadrifolia

Die Einbeere ist ein Rhizom-Geophyt. Die geraden, aufrechten Stängel werden 10 - 40 cm hoch. Die 4 Blätter (selten 3, 5 oder 6 Blätter) sind breit elliptisch und laufen in eine kurze Spitze aus (Blattlänge 5 - 16 cm, kurz gestielt, mit 3 - 5 deutlichen Nerven und Nervennetz). Die Blüte befindet sich auf einem langen Stiel oberhalb des Blattquirls. Die Blütenhüllblätter sind 2 - 3,5 cm lang. 

Blütezeit: April - Juni

Fruchtreife:  Juli - September

Die gesamte Pflanze ist giftig, besonders die Beere und das Rhizom.

Die Einbeere gedeiht auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen, humosen, lockeren Ton- oder Lehmböden, besonders in Auwäldern oder feuchten Laubmischwäldern. 

Die Wurzeln stehen in Symbiose mit Pilzen,

Die Bestände befinden sich im Rückgang und in 6 Bundesländern befindet sich die Art auf der Roten Liste. 

In unserer Umgebung finden wir diese Art z.B. gegenüber dem Gewerbegebiet in Karlsbad-Ittersbach oder im Auwald zwischen Karlsruhe und Au a.R.

 

Einbeere - Paris quadrifolia; Waldwegrand bei Neuburgweier (G. Franke, 2012)
Einbeere - Paris quadrifolia; Waldwegrand bei Neuburgweier (G. Franke, 2012)

Narzissengewächse (Amaryllisgewächse) - Amaryllidaceae

Gewöhnliches Schneeglöckchen - Galanthus nivalis

Das Gew. Schneeglöckchen ist ein Zwiebel-Geophyt. Die aufrechte Pflanze wird 10 - 25 cm hoch. Die Blätter sind zur Blütezeit 5 - 13 cm lang und 2,5 - 7 mm breit. Die äußeren Blütenhüllblätter sind elliptisch und werden 12 - 35 mm lang und 4 - 11 mm breit, innere 6 - 11 mm. 

Blütezeit: Februar - April

Fruchtreife: Mai -Juni

Die Art wächst auf mäßig frischen, selten nassen, meist kalkhaltigen humosen Böden, besonders in Schluchtwäldern, Buchenwäldern und selten in Erlen-Auenwäldern. Die häufig in Gärten zu findende Pflanze verwildert auch oft. Natürliche Standorte sind selten, wie im Albtal, im Südschwarzwald und auf der Schwäbischen Alb. Offensichtlich verwildert finden wir das Gewöhnliche Schneeglöckchen z.B. bei Karlsbad-Spielberg und wahrscheinlich mit natürlichem Standort bei Fischweier. 

Schneeglöckchen - Galanthus nivalis; bei Spielberg (G. Franke)
Schneeglöckchen - Galanthus nivalis; bei Spielberg (G. Franke)

Irisgewächse (Schwertliliengewächse) - Iridaceae

Sibirische Schwertlilie (Wiesen-Schw.) - Iris sibirica

Diese Art ist ein Rhizom-Geophyt. Die Stängel werden 50 - 100 cm hoch, sind hohl, rund und leicht abgeflacht. Die Blätter sind 0,4 - 1 cm breit, lineal und kürzer als der Stängel. Die 1 - 3 Blüten sind gestielt mit violetter Grundfarbe. Die Tragblätter sind zur Blütezeit trockenhäutig. Die äußeren Kronblätter sind ohne Bart und häufig etwas heller, mit blau-violetten Adern. Die inneren Kronblätter stehen aufrecht und sind länger als die Griffeläste. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Sibirische Schwertlilie wächst auf wechselnassen, nicht zu nährstoffarmen, humosen Böden. Sie wird als Zierpflanze genutzt und man findet sie zuweilen verwildert.

Bei uns ist die Pflanze z.B. im Eyachtal auf einer Wiesenfläche zu finden.

 

Sibirische Schwertlilie (Wiesen-Schwertlilie) - Iris sibirica; im Eyachtal (G. Franke, 10.07.2016)
Sibirische Schwertlilie (Wiesen-Schwertlilie) - Iris sibirica; im Eyachtal (G. Franke, 10.07.2016)

Gelbe Schwertlilie (Sumpf-Schw.) - Iris pseudacorus

Die Stängel werden 50 - 120 cm hoch. Die Blätter sind 1 - 3 cm breit und lineal-lanzettlich. Die grundständigen Blätter sind fast so lang wie der Stängel. Die 4 - 12 gelben Blüten sind lang gestielt und befinden sich an den Astenden, oft zu zweit oder viert. Die Tragblätter sind zur Blütezeit krautig. Die Platte der äußeren Kronblätter ist 4 - 8 cm lang, eiförmig, bartlos und mit brauner bis purpurfarbener Strichzeichnung. Die inneren linealischen Kronblätter stehen aufrecht und werden von den breiten Griffelästen überragt. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Art wächst auf feuchten bis nassen, nährstoffreichen und humosen Böden an sonnigen und halbschattigen Standorten, wie an Ufern, Gräben, Teichrändern und Sumpfwäldern. 

Gelbe Schwertlilie (Sumpf-Schw.) - Iris pseudacorus; Weggraben südlich von Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 09.05.2018)
Gelbe Schwertlilie (Sumpf-Schw.) - Iris pseudacorus; Weggraben südlich von Karlsbad-Spielberg (G. Franke, 09.05.2018)

Orchideen - Orchidaceae

Auf Grund der Schönheit und der ausgefallenen Formen genießen die Pflanzen dieser Familie eine besondere Aufmerksamkeit. Wachsen in den Tropen viele Vertreter dieser Familie epiphytisch auf Bäumen, so gibt es bei uns nur Stauden, die auf dem Erdboden wachsen. In Deutschland gibt es ca. 70 Arten. Alle Arten dieser Familie stehen unter Naturschutz. 

Es handelt sich um mehrjährige Arten, die mit Hilfe eines Speicherorgans im Erdboden überwintern. Entwicklungsgeschichtlich gesehen handelt es sich um eine junge Pflanzenfamilie mit hoher Variabilität und mit Neigung zur Hybridisierung. Deshalb gibt es immer wieder Neues zu entdecken und manche Bestimmung ist selbst für Fachleute nicht immer einfach. 

 

Wie auch bei den Lilienblütengewächsen handelt es sich um Pflanzen mit parallelnervigen Blättern. Sie haben 6 Blütenblätter - 3 innere Blütenblätter (Petalen) mit der Blütenlippe (Labellum) und 3 äußere Blütenblätter (Sepalen). Am Grund des Labellums sitzt oft ein mehr oder weniger langer Sporn, der mit Nektar gefüllt sein kann.

Die Samen dieser Arten sind sehr klein und haben kein Nährgewebe - sie werden durch den Wind mitunter kilometerweit getragen. Für Keimung und Wachstum werden Pilze für eine Symbiose benötigt.

 

Durch die intensive Land- und Forstwirtschaft, durch Flächenverbrauch und Freizeitverhalten ist trotz des Schutzes dieser Arten ein ständiger Rückgang zu beobachten. Deshalb genießen sie unsere besondere Aufmerksamkeit.

Sumpf-Stendelwurz - Epipactis palustris

Es handelt sich um einen Rhizomgeophyten. Der aufrechte Stängel wird ca. 25 - 50 cm hoch. Die Pflanze hat 6 - 8 kurzscheidige und zweizeilig angeordnete Stängelblätter. Das oberste Stängelblatt ist tragblattartig, 1,7 - 4,5 cm lang und erreicht nicht den Blütenstandsbeginn.  Der Blütenstand ist langgestreckt und mehr oder weniger einseitswendig sowie kurzhaarig. Der Blütenstand wird 5 - 13 cm lang und ist mit 4 - 20 Blüten besetzt. Die Blüten sind hängend und langgestielt. Die Tragblätter sind krautig, lanzettlich und zugespitzt (die unteren ca. so lang wie der Fruchtknoten, die oberen halb so lang). Der Fruchtknoten ist flaumig behaart, braun-violett und 13 - 18 mm lang. Die seitlichen Sepalen sind abwärts gerichtet und 10 - 13 mm lang. Sie sind auf der Außen- und Innenseite brau-rot überlaufen. Das mittlere Sepal und die Petalen bilden einen lockeren Helm. Die Petalen sind weiß bis rosa, dunkler geadert mit rötlich überlaufenem Grund. Die zweigliedrige Lippe ist leicht abwärts gerichtet. 

Die Pollinien sind hellgelb, ungestielt mit einem gemeinsamen Klebkörper. 

Blütezeit: Juni - August

Die Art wächst auf kalkhaltigen, durchfeuchteten Böden - Sümpfe, Hang-Quellmoore und wechselnasse Kalkmagerrasen. 

In unserer Umgebung ist diese Art recht selten zu finden - z.B. bei Dietlingen. 

Sumpf-Stendelwurz - Epipactis palustris; Kalkmagerasen bei Dietlingen (G. Franke, 2012)
Sumpf-Stendelwurz - Epipactis palustris; Kalkmagerasen bei Dietlingen (G. Franke, 2012)

Breitblättrige Stendelwurz - Epipactis helleborine

Es handelt sich um einen Rhizomgeophyten. Die Pflanze wird 35 - 80 cm hoch und hat am Grunde 2 - 3 braune Schuppenblätter, denen nach oben 6 - 14 stark geaderte Stängelblätter folgen. Diese sind gleichmäßig am Stängel verteilt. Die Blätter nehmen nach oben an Grö0e ab. Das oberste Blatt ist tragblattartig und erreicht den Beginn des Blütenstandes meist nicht ganz. Der Blütenstand ist langgestreckt und kurz weißlich flaumhaarig, 8 - 31 cm lang und locker mit 13 - 80 Blüten besetzt. Die Tragblätter sind krautig, lanzettlich und abstehend. Die Fruchtknoten sind kurz gestielt, grün, gedreht und sechsrippig. Die leicht nickenden Blüten sind grünlich und meist rötlich oder purpurn überlaufen. Die Lippe ist zweigliedrig, 8 - 10 mm lang und 4 - 7 mm breit. Die napfförmige Hinterlippe ist an den Rändern weißlich und am Grund rotbraun glänzend. Die Vorderlippe ist weißlich, rosa oder schmutzig rot und herzförmig und am Grund mit zwei gekräuselten Höckern. Die Pollinien sind hellgelb, ungestielt mit gemeinsamem Klebkörper. 

Blütezeit: Juli - August

Diese Art finden wir an Waldrändern, an Waldwegen und in lichten Wäldern. In der Umgebung von Karlsbad und Waldbronn gehört sie zu den häufigsten Orchideen. 

Breitblättrige Stendelwurz - Epipactis helleborine; Waldwegrand bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 2011)
Breitblättrige Stendelwurz - Epipactis helleborine; Waldwegrand bei Karlsbad-Ittersbach (G. Franke, 2011)

Müllers Stendelwurz - Epipactis muelleri

Die Art ist ein Rhizomgeophyt. Der Stängel wird 30 - 60 cm hoch. Am Grund hat der Stängel 1 - 3 braune Schuppenblätter. Nach oben folgen 6 - 14 gelblichgrüne, angedeutet zweizeilig gestellte Laubblätter. Diese sind rinnig gefaltet, vielnervig, lanzettlich und zugespitzt. Die mittleren Stängelblätter sind die größten. Das oberste Stängelblatt ist tragblattartig und überragt etwas den Beginn des Blütenstandes. Dieser ist langgestreckt und filzig behaart, 6 - 23 cm lang, mit 18 - 45 locker angeordneten Blüten. Die Blüten sind glockig geöffnet, nickend und gelblich-grün bis hellgrün. 

Blütezeit: Juni - August

Müllers Stendelwurz ist eine kalk- und wärmeliebende Art. Man findet sie teils im offenen Gelände, besonders aber an Waldsäumen. Bei uns ist die Art auf einem Kalkmagerrasen bei Dietlingen zu finden. 

Müllers Stendelwurz - Epipactis muelleri; Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, Juli 2019)
Müllers Stendelwurz - Epipactis muelleri; Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, Juli 2019)

Weißes Waldvöglein - Cephalanthera damasonium

Die Art ist ein Rhizomgeophyt. Der Stängel wird 20 - 60 cm hoch und hat am Grunde 3 - 4 dunkelbraune, häutige Schuppenblätter. Nach oben folgen 3 -6 Laubblätter, die gleichmäßig am Stängel verteilt sind. Sie sind eiförmig bis breit-lanzettlich und zugespitzt. Das oberste Stängelblatt ist tragblattartig, 4 - 9 cm lang und überragt den Beginn des Blütenstandes etwas. Der Blütenstand ist langgestreckt, kantig, 6 - 18 cm lang und locker mit 3 - 14 elfenbeinfarbenen Blüten besetzt. Die Blüten sind selten voll geöffnet. Die Sepalen sind eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, 17 - 20 mm lang und 6 - 7 mm breit. Das mittlere Sepal und die Petalen sind konvex gewölbt und bilden einen Helm. 

Blütezeit: Mai - Juli

Die Art ist besonders auf kalkreichen Standorten zu finden, besonders in lichtreichen Wäldern und Waldsäumen. Bei uns finden wir die Art z.B. bei Ersingen, Dietlingen und Dietenhausen.

Weißes Waldvögelein - Cephalanthera damasonium; Gebüschrand bei Dietlingen (G. Franke, 24.05.2010)
Weißes Waldvögelein - Cephalanthera damasonium; Gebüschrand bei Dietlingen (G. Franke, 24.05.2010)

Schwertblättriges Waldvögelein - Cephalanthera longifolia

Die Art lässt sich leicht vom Weißen Waldvögelein durch die langgestreckten, schmalen, leicht zweizeilig angeordneten Laubblätter unterscheiden. Die weißen, höchstens halb geöffneten Blüten sind auch meist etwas weiter geöffnet als bei Weißen Waldvögelein. Der langgestreckte Blütenstand wird ca. 7 - 21 cm lang und hat 7 -27 locker angeordnete Blüten. Die seitlichen Sepalen der Blüten sind abstehend, länglich-eiförmig, 15 - 18 mm lang und 5 - 6 mm breit. Das mittlere Sepal und die Petalen bilden einen Helm. 

Blütezeit: April - Juni

Wir finden die Art besonders auf mageren, kalkhaltigen Böden an halbschattigen Standorten, an Waldsäumen und in lichten Wäldern, wie z.B. bei Dietlingen oder Ersingen. 

Schwertblättriges Waldvögelein - Cephalanthera longifolia; Gebüschrand bei Ersingen (G. Franke, 10.05.2022)
Schwertblättriges Waldvögelein - Cephalanthera longifolia; Gebüschrand bei Ersingen (G. Franke, 10.05.2022)

Rotes Waldvögelein - Cephahlanthera rubra

Die Art ist ein Rhizomgeophyt. Der Stängel wird 30 - 70 cm hoch. Im unteren Teil ist er kahl, im oberen Bereich drüsig behaart. Den Schuppenblättern am Stängelgrund folgen 5 - 9 Laubblätter. Die unteren Stängelblätter sind breit, eiförmig-lanzettlich und lang zugespitzt. Nach oben werden die Blätter schmäler. Das oberste Stängelblatt ist tragblattartig und lang zugespitzt, den Beginn des Blütenstandes überragend. Der Blütenstand ist langgestreckt, ca. 3 - 21 cm lang und hat 2 - 24 Blüten. Die Blüten sind rot-lila oder rosa (selten weiß) gefärbt. Die Perigonblätter sind zusammenneigend bis zurückgeschlagen. Die Sepalen sind eiförmig-lanzettlich und außen behaart. Die etwas kürzeren Ptalen sind kahl. Die Lippe ist in Vorder- und Hinterlippe geteilt. 

Blütezeit: Juni - Juli

Das Rote Waldvögelein ist eine Halbschattenpflanze. Sie bevorzugt kalkreiche Böden. Zu finden ist sie besonders in Waldsäumen, wie bei uns z.B. bei Ersingen. In unserem Umfeld ist die Art sehr selten zu finden. 

Rotes Waldvögelein - Cephalanthera rubra; Beispielbild - nicht aus der Region (G. Franke, 2019, Hinterstein)
Rotes Waldvögelein - Cephalanthera rubra; Beispielbild - nicht aus der Region (G. Franke, 2019, Hinterstein)

Vogel-Nestwurz - Neottia nidus-avis

Diese Art ist ein Rhizomgeophyt mit einem gelblichen bis hellbraunen Blütenspross. Es fehlen grüne Laubblätter. Der Stängel ist mit scheidenartigen, braun-gelben Schuppenblättern besetzt. Die Pflanze wird 15 - 35 cm hoch. Der Blütenstand wird 7 - 20 cm lang und ist mit 10 - 60 nach Honig duftenden, hellbraunen Blüten besetzt. Die Perigonblätter bilden einen lockeren Helm. Die an der Spitze 2-lappige, ungespornte Lippe verbreitert sich am Grund und weist dort eine Vertiefung auf. 

Da die chlorophylllose Pflanze nicht zur Fotosynthese fähig ist, bezieht sie die Nährstoffe über einen Pilz.

Blütezeit: Mai - Juni

Bei der Vogel-Nestwurz handelt es sich um eine Waldpflanze, die frische, basenreiche Lehmböden bevorzugt. Besonders zu finden ist sie in Kalk-Buchenwäldern. Wir finden Sie z.B. im Auwald bei Karlsruhe ebenso wie im Wald bei Ersingen, Dietlingen und bei einem Waldweg, abgehend vom Waldprechtstal bei Waldprechtsweier (Malsch).

Vogel-Nestwurz - Neottia nidus-avis; im Auwald bei Rappenwörth (G. Franke)
Vogel-Nestwurz - Neottia nidus-avis; im Auwald bei Rappenwörth (G. Franke)

Großes Zweiblatt - Listera ovata

Diese Art ist unscheinbar und wird oft übersehen. Neben der Breitblättrigen Stendelwurz ist das eine Art, die bei uns relativ häufig zu finden ist - auf den leicht sauren, mageren Lehmböden südlich von Karlsbad-Spielberg und bei K.-Ittersbach ebenso, wie in den Kalkmagerrasen bei Ersingen und Dietlingen. Sie ist an halbschattigen und sonnigen Standorten zu finden. 

Im unteren Viertel des Stängels befindet sich ein fast gegenständiges Blattpaar. Beide Blätter sind ca. gleich groß, breit eiförmig und deutlich genervt. Der Stängel ist bis zum Blattpaar kahl, nach oben dann drüsig behaart. Der langgestreckte Blütenstand ist 7 - 25 cm lang und gleichmäßig mit 14 - 65 Blüten besetzt. Die kurz gestielten Blüten sind grün bis gelbgrün. 

Blütezeit: Mai - Juni

Großes Zweiblatt - Listera ovata; wechselfeuchte Magerwiese bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, Mai 2022)
Großes Zweiblatt - Listera ovata; wechselfeuchte Magerwiese bei Karlsbad-Spielberg (G. Franke, Mai 2022)

Grünliche Waldhyazinthe - Platanthera chlorantha

Diese Art ist ein Knollengeophyt. Die kantigen Blütentriebe werden 30 - 52 cm hoch. Am Grunde befinden sich 1 - 3 scheidige Schuppenblätter und darüber zwei fast gegenständige, breit-elliptische Grundblätter, 8 - 20 cm lang und 3 - 7 cm breit. Dann folgen nach oben 1 - 4 tragblattartige Stängelblätter. Der zylindrische Blütenstand wird 10 - 25 cm lang und ist locker mit 15 - 30 Blüten besetzt. Die Blüten sind grünlich-weiß. Der zylindrische Sporn ist am Ende etwas verdickt (bei der Zweiblättrigen Waldhyazinthe schmal-spitzer auslaufend). Die beiden Antherenfächer sind trapezförmig gespreizt (auch ein Unterschied zu P. bifolia)

Blütezeit: Mai - Juli

Wir finden die Art in lichten Mischwäldern, wie z.B. bei Dietlingen.

Grünliche Waldhyazinthe - Platanthera chlorantha; bei Dietlingen (G. Franke, 2013)
Grünliche Waldhyazinthe - Platanthera chlorantha; bei Dietlingen (G. Franke, 2013)

Mücken-Händelwurz - Gymnadenia conopsea

Die Pflanze ist ein Knollengeophyt. Der Stängel wird 35 - 100 cm hoch. Am Grund befinden sich 1 - 2 häutige Schuppenblätter. Nach oben folgen 6 - 15 Stängelblätter, von denen am Grunde 2 - 5 rosettig gehäuft sind. Diese sind lineal-lanzettlich, 10 - 25 cm lang und 1 - 4 cm breit sowie kielartig nach oben gewölbt. Nach oben nehmen die Blätter an Größe ab - die obersten sind tragblattartig. Der Blütenstand ist langgestreckt und zylindrisch, 7 - 30 cm lang und mit 25 - 140 Blüten. Die rosa bis rot-lila Blüten duften stark. Die seitlichen Sepalen sind zurückgeschlagen, oft rückwärts eingerollt. Das mittlere Sepal und die Petalen bilden einen Helm. Die Lippe ist dreilappig und breiter als lang. Der Sporn ist sehr lang, stecknadelförmig und abwärts gebogen (zur Unterscheidung: Die Wohlriechende Händelwurz - Gymnadenia odoratissima hat einen viel kürzeren Sporn, der die Länge des Fruchtknotens nicht übertrifft). 

Blütezeit: Juni - August

Die Art findet man auf trockenen, wechselfeuchten und feuchten Stqandorten, auf kalkreichen und weniger oft auf kalkarmen Böden, besonders Lehm- und Tonböden. Wir finden Sie bei uns z.B. auf Kalkmagerrasen bei Dietlingen. 

Mücken-Händelwurz - Gymnadenia conpsea; Kalkmagerwiese bei Dietlingen (G. Franke, 12.07.2010)
Mücken-Händelwurz - Gymnadenia conpsea; Kalkmagerwiese bei Dietlingen (G. Franke, 12.07.2010)

Fleischfarbenes Knabenkraut - Dactylorhiza incarnata

Es gibt 2 Unterarten, zu unterscheiden durch die Blütenfarbe:

ssp. incarnata (fleischfarben, rosa bis dunkelviolett)

ssp. ochroleuca (hellgelb, gelb)

Beim Fleischfarbenen Knabenkraut handelt es sich um einen Knollengeophyt. Der kantig, hohle Stängel, der im oberen Bereich oft purpurn überlaufen ist, wird ca. 30 - 60 cm hoch und hat 5 - 8 grüne, ungefleckte, stängelumfassende, gleichmäßig verteilte Blätter. Diese sind schmal-lanzettlich, gekielt bis gefaltet und stehen steif aufwärts bis etwas abstehend. An der Blattspitze sind die Laubblätter kapuzenartig zusammengezogen. Die kräftig ausgebildeten Hochblätter sind länger als die Blüten. Die seitlichen Sepalen der Blüten sind eiförmig, lanzettlich und nach oben geschlagen. Das mittlere Sepal ist etwas kleiner und bildet mit den Petalen einen geschlossenen Helm. Die Lippe ist schwach dreilappig und meist leicht gefaltet. Der Sporn ist konisch, stumpf und waagerecht bis leicht abwärts gebogen und etwas kürzer als der Fruchtknoten, ca. 6 - 10 mm lang. 

Blütezeit: Mai - Juli

Die Art mag feuchte, meist kalkreiche bis leicht saure Böden, wie in Mooren, Nasswiesen und lichten Bruchwäldern. 

In unserer Umgebung ist diese Art sehr selten - zu finden z.B. bei Bernbach. 

 

Fleischfarbenes Knabenkraut - Dactylorhiza incarnata; Waldwiese bei Bernbach (G. Franke, 2010) Durch Verbuschung und Nutzung als Holzlagerplatz wurde auf dem Standort 2022 nur noch ein Exemplar gefunden
Fleischfarbenes Knabenkraut - Dactylorhiza incarnata; Waldwiese bei Bernbach (G. Franke, 2010) Durch Verbuschung und Nutzung als Holzlagerplatz wurde auf dem Standort 2022 nur noch ein Exemplar gefunden

Breitblättriges Knabenkraut - Dactylorhiza majalis

In unserer Umgebung ist diese Art leider nur noch selten außerhalb von Naturschutzgebieten anzutreffen. 

Bei dieser Art handelt es sich um einen Knollengeophyten. Der hohle, grüne Stängel wird 15 - 55 cm hoch und ist im oberen Bereich meist leicht purpurn überlaufen. Am Stängel sitzen 4 - 7 Laubblätter, die unteren eiförmig, die oberen eiförmig-lanzettlich. Die Blätter haben purpurbraune oder schwärzliche Punkte oder Flecken, die in seltenen Fällen auch fehlen können. Die Blütenähre ist zuerst beim Aufblühen pyramidenartig, später walzlich, 4 - 13 cm lang und dicht mit ca. 7 - 35 Blüten besetzt. Die Tragblätter sind länger als der Fruchtknoten. Die Blüten sind lila-purpurn bis purpurrot. Die seitlichen Sepalen sind zurückgeschlagen. Das mittlere Sepal ist etwas kleiner und bildet mit den Petalen einen geschlossenen Helm. Die Lippe ist schwach dreilappig, mit vorgezogenem Mittellappen. Die Lippe ist im Zentrum heller, mit Strich-, Punkt- oder Schleifenzeichnung. 

Blütezeit: Mai - Juli

Wir finden das Breitblättrige Knabenkraut bei uns auf leicht sauren, feuchten bis wechselfeuchten Magerwiesen, wie z.B. bei Waldbronn-Etzenrot, Karlsbad-Spielberg, K.-Ittersbach und Straubenhardt-Pfinzweiler

Breitblättriges Knabenkraut - Dactylorhiza majalis; aufblühend auf einer Magerwiese bei Ittersbach (G. Franke, 2010)
Breitblättriges Knabenkraut - Dactylorhiza majalis; aufblühend auf einer Magerwiese bei Ittersbach (G. Franke, 2010)

Geflecktes Knabenkraut - Dactylorhiza maculata

Die Art ist ein Knollengeophyt. Der markige Stängel wird 25 - 70 cm hoch. Am Grunde des Stängels befinden sich 1 - 2 braune Schuppenblätter. Nach oben folgen dann 4 - 10 am Stängel verteilte, meist gefleckte Laubblätter. Das unterste Blatt ist zungenförmig, langscheidig und verkehrt eiförmig, 7 - 20 cm lang. Bis zur Mitte sind die Blätter an Größe zunehmend und dann werden sie wieder kleiner. Das oberste Blatt ist tragblattartig und erreicht nicht den Beginn der Blütenähre. Der 4 - 13 cm lange Blütenstand ist dicht mit 14 - 60 Blüten besetzt. Die Blütenfarbe variiert von weiß bis purpurn. Die Tragblätter sind krautig, grün und so lang oder Länger als der Fruchtknoten. Die seitlichen Sepalen sind ausgebreitet bis aufwärts gerichtet. Die Lippe ist schwach bis stark dreilappig, ausgebreitet und an den seitlichen Rändern oft abwärts gebogen. Die Lippenzeichnung besteht aus roten Punkten oder Strichen, sich fast auf die gesamte Lippe erstreckend. Der Sporn ist zylindrisch und waagerecht bis abwärts gebogen. Er ist etwa 3/4 so lang wie der Fruchtknoten.

Blütezeit: Mai - Juli

Diese Art wächst auf kalkarmen und kalkreichen Böden sowie auf trockenen und feuchten Standorten, voll sonnig bis halbschattig. 

In unserer unmittelbaren Umgebung von Karlsbad und Waldbronn ist das Gefleckte Knabenkraut sehr selten bei Waldbronn-Etzenrot und Karlsbad-Ittersbach zu finden. Häufiger treffen wir auf die Art im Nordschwarzwald an Waldwegen und Waldwiesen bei Bad Herrenalb und Dobel. 

Geflecktes Knabenkraut - Dactylorhiza maculata; Waldwegrand im Eyachtal (G. Franke)
Geflecktes Knabenkraut - Dactylorhiza maculata; Waldwegrand im Eyachtal (G. Franke)

Affen-Knabenkraut - Orchis simia

Die Art ist ein Knollengeophyt. Blühende Pflanzen sind 17 - 40 cm hoch. Der Stängel hat 5 - 8 Blätter - davon befinden sich 3 - 5 am Grunde rosettig. Die Rosettenblätter sind länglich-elliptisch und aufwärts gerichtet. Die 2 - 3 Stängelblätter sind scheidenförmig. Das oberste Stängelblatt ist 1 - 9 cm lang und erreicht nicht den Blütenstand. Der Blütenstand ist von oben nach unten aufblühend, ca. 3 - 9 cm lang und mit 11 - 35 Blüten besetzt. Die Tragblätter sind häutig, dem Fruchtknoten eng anliegend, etwa 1/5 so lang wie der Fruchtknoten. Die geöffneten Blüten erinnern durch ihre Form an Äffchen. Sepalen und Petalen bilden einen geschlossenen Helm. Der Helm ist auf der Außenseite weißlich, rötlich gestreift entlang der Nerven. Die Innenseite ist weißlich und entlang der Nerven violett gestrichelt. Die Petalen sind schmal, lineal und spitz. Die dreilappige Lippe ist weißlich bis rosa gefärbt - die Mittel- und Seitenlappen sind in der äußeren Hälfte purpurrot gefärbt. Der zylindrische Sporn ist abwärt gerichtet und etwa halb so lang wie der Fruchtknoten. 

Blütezeit: April bis Mai

Verwechslungsmöglichkeiten: Helm-Knabenkraut

Rote Liste Deutschland: Stufe 2 - stark gefährdet

Diese Art wächst besonders auf nicht zu trockenen, kalkreichen Böden. Bevorzugt werden buschreiche Halbtrockenrasen. Die mediterane Orchidee ist in Mitteleuropa sehr selten. 

In unserer Umgebung ist die Art bei Ersingen zu finden. 

Affen-Knabenkraut - Orchis simia; Kalkmagerrasen an einem Hang bei Ersingen (G. Franke, 10.05.2022)
Affen-Knabenkraut - Orchis simia; Kalkmagerrasen an einem Hang bei Ersingen (G. Franke, 10.05.2022)

Helm-Knabenkraut - Orchis militaris

Die Pflanze wird 20 - 50 cm hoch. Der Stängel hat 3 - 7 Laubblätter, von denen 2 - 5 am Grunde rosettig gehäuft sind. Die 1 - 3 Stängelblätter sind scheidig und das oberste erreicht nicht den Blütenstand. Der 5 bis 20 cm lange Blütenstand hat 19 - 60 Blüten. Der Blütenhelm ist aschgrau und hat innen rote Adern. Er ist heller als die Lippe. Hybriden zwischen Helm- und Affenknabenkraut sind sehr schwer zu bestimmen. 

Blütezeit: Mai .- Juni

Die Art wächst auf mageren, kalkreichen Lehm-, Löß- oder Tonböden

Bei uns kann man das Helm-Knabenkraut bei Dietlingen und Ersingen finden, aber beobachtet wurde es auch im Nordschwarzwald unterhalb des Langmartskopfes am Wegrand. In Gebieten mit leicht sauren Böden vermutet man diese Art nicht, aber durch den Wegebau mit Einbringung von Kalkschotter und Kalksplitt ist es auch möglich, diese Art hier zu finden.

Helm-Knabenkraut - Orchis militaris; Waldwegrand am Langmartskopf (G. Franke, Mai 2022)
Helm-Knabenkraut - Orchis militaris; Waldwegrand am Langmartskopf (G. Franke, Mai 2022)

Purpur-Knabenkraut - Orchis purpurea

Es ist eine stattliche Pflanze, die mit 20 - 80 cm auch ziemlich hoch werden kann. Die Blüten werden relativ groß. Der Helm und die obere Hälfte des Stängels sind purpur-braun. Die weiße bis rosa Lippe erscheint durch purpurne Haarbüschel gepunktet. Der dunkle Helm bildet zur hellen Lippenfarbe einen starken Kontrast. Die Laubblätter bilden eine aufrechtstehende Rosette. 

Blütezeit: April - Juni

Das Purpur-Knabenkraut ist eine wärmeliebende Halbschattenpflanze, die meist auf kalkhaltigen Lehmböden zu finden ist. Man findet sie an Waldsäumen, in lichten Wäldern bzw. in Auwäldern. In unserer Umgebung finden wir die Art z.B. bei Dietlingen oder im Auwald bei Karlsruhe. 

Purpur-Knabenkraut - Orchis purpurea, Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, 2010)
Purpur-Knabenkraut - Orchis purpurea, Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, 2010)

Männliches Knabenkraut (Stattliches Knabenkraut) - Orchis mascula

Die Pflanze wird 20 - 50 cm hoch. Die Blüten sind rot-violett (selten rosa oder weiß). Die Lippe hat meist eine dunklere, strichartige Zeichnung. Der obere Stängelteil ist oft dunkel überlaufen. Die Laubblätter sind gefleckt oder rein-grün. Die seitlichen Sepalen der Blüten sind nach hinten außen verdreht und hochgeklappt. 

Blütezeit: April - Juni

Man findet die Art oft im Waldrandbereich in Baumnähe, aber auch in Halbtrockenrasen, wo die Pflanzen nicht der direkten Mittagssonne ausgesetzt sind. Wir finden das Männliche Knabenkraut z.B. bei uns im Moosalbtal

Männliches Knabenkraut (Stattliches Knabenkraut) - Orchis mascula, im Moosalbtal (G. Franke, 2014)
Männliches Knabenkraut (Stattliches Knabenkraut) - Orchis mascula, im Moosalbtal (G. Franke, 2014)

Menschenähnlicher Ohnsporn (Ohnhorn) - Aceras anthropophorum

Die Art wird 20 - 30 cm hoch, in seltenen Fällen bis 40 cm. Die Blattzahl beträgt 4 - 8, wovon 2 - 5 am Grunde rosettig gehäuft sind. Der Blütenhelm ist grünlich, gelb und gelegentlich rot überlaufen. Die Lippe ist gelb bis rot und hat 4 lange Zipfel. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Art ist wärmeliebend. Man findet sie oft in Kalk-Trockenrasen. Gern wächst sie leicht beschattet auf Hangwiesen neben Büschen. Wir finden sie in unserem Umfeld z.B. bei Ersingen.

Menschenähnlicher Ohnsporn - Aceras anthropophorum (auch Orchis anthropophorum) - Kalkmagerrasen bei Ersingen (G.Franke, 15.05.2011)
Menschenähnlicher Ohnsporn - Aceras anthropophorum (auch Orchis anthropophorum) - Kalkmagerrasen bei Ersingen (G.Franke, 15.05.2011)

Bocks-Riemenzunge - Himantoglossum hircinum

Diese Art wird 20 - 60 cm hoch, in seltenen Fällen sogar bis 90 cm. Die Blattzahl beträgt 9 - 14, von denen 2 .- 4 eine grundständige Rosette bilden. Die Blätter sind fleischig, breit-elliptisch bis länglich-eiförmig, reich geadert und anfänglich gelbgrün. Die Blüten sind grünlich. Der Helm hat innen rote Äderchen. Die gelbgrüne bis braunlila Lippe ist mit roten Punkten am Grund besetzt. Die Lippe ist dreiteilig - der Mittellappen erreicht eine Länge von bis zu 6 cm. Die Blüten riechen streng nach Ziegenbock. 

Blütezeit: Mai - Juni

Diese Art wächst auf trockenen, kalkreichen Böden, gern auf Kalktrocken- oder Halbtrockenrasen, die mit Büschen besetzt sind. 

Bei uns findet man die Bocks-Riemenzunge z.B. bei Ersingen.

 

Bocks-Riemenzunge - Himantoglossum hircinum; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 15.05.2011)
Bocks-Riemenzunge - Himantoglossum hircinum; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 15.05.2011)

Kleines Knabenkraut - Anacamptis morio (früher Orchis morio)

Das Kleine Knabenkraut wird 5 - 20 cm hoch. Die schmalen, dunkelgrünen Blätter bilden eine Rosette. Die Blüten sind rosa bis rotviolett (selten weiß). Die Lippe ist punktiert bis stark gefleckt und ist meist an den Seiten herabgeklappt. Die seitlichen Sepalen sind stets grün gestreift. 

Blütezeit: April - Mai

Die Art wächst auf Magerrasen (trocken bis feucht). Bevorzugt wird kalkhaltiger Boden, aber auch leicht saurer Boden ist möglich. Die konkurrenzschwache Pflanze reagiert sehr empfindlich auf intensive Nutzung und Düngung. Wir finden das Kleine Knabenkraut z.B. bei Ittersbach und mit starkem Rückgang im Moosalbtal.

Kleines Knabenkraut - Anacamptis morio; Magerwiese bei Ittersbach (G. Franke, 2012)
Kleines Knabenkraut - Anacamptis morio; Magerwiese bei Ittersbach (G. Franke, 2012)

Pyramiden-Hundswurz - Anacamptis pyramidalis

Die Pflanze wird 20 - 40 cm hoch (selten bis 70 cm). Die teils rosettig angeordneten und teils stängelbegleitenden Blätter sind schmal, dunkelgrün und rinng gefaltet. Die Blüten sind dunkel-rosa bis kräftig karminrot. Die Lippe ist meist tief dreiteilig mit zwei aufrechtstehenden Leisten vor dem Sporeneingang. Der Blütenstand ist zum Blühbeginn spitz-kegelförmig und später eiförmig oder zylindrisch. 

Blütezeit: Mai - Juli

Diese Art ist an mageren, trockenen, meist kalkreichen Standorten zu finden. Sie kommt nur in klimatisch begünstigten Gegenden vor, wie z.B. am Oberrhein. Wir finden die Art z.B. bei Ersingen und durch Kalkeinstreuungen sowie durch die Verwendung von Kalkschotter und Kalksplitt beim Straßen- und Wegebau auch bei Karlsbad-Spielberg und zwischen Waldbronn-Etzenrot und Waldbronn-Reichenbach. 

Pyramiden-Hundswurz - Anacamptis pramidalis; Wegrand südlich von Spielberg (G. Franke, 2023)
Pyramiden-Hundswurz - Anacamptis pramidalis; Wegrand südlich von Spielberg (G. Franke, 2023)

Fliegen-Ragwurz - Ophrys insectifera

Die Fliegen-Ragwurz wird 10 - 40 cm hoch, selten bis 60 cm. Die Sepalen der Blüte sind grün und die Petalen braun gefärbt und fadenförmig. Auf der braunen Lippe befindet sich ein variabler, blaugrauer Fleck. Die Laubblätter sind am Stängelgrund in einer aufrechten Rosette angeordnet. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Pflanze benötigt, kalkhaltige, trockene bis weichselfeuchte Böden. Man findet sie an sonnigen bis halbschattigen Standorten. Bei uns ist diese Art z.B. bei Dietlingen zu finden.

 

Fliegen-Ragwurz - Ophrys insectifera; Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, 2013)
Fliegen-Ragwurz - Ophrys insectifera; Kalkmagerrasen bei Dietlingen (G. Franke, 2013)

Spinnen-Ragwurz - Ophrys sphegodes

Die Spinnen-Ragwurz wird 10 - 25 cm hoch, in seltenen Fällen bis 40 cm. Die 3 - 6 Laubblätter sind hauptsächlich am Stängelgrund rosettig gehäuft, blaugrün und breit lanzettlich. Nach oben folgen 3 - 5 scheidige Stängelblätter. Die Sepalen der Blüte sind hellgrün. Die Petalen sind gelblich oder bräunlich, breit, flach und lang sowie am Ende oft wie abgeschnitten. Die Lippe ist oval, gleichlang oder länger als die seitlichen Sepalen, schwach gehöckert, samtig braun und seitlich behaart. Selten hat die Lippe einen gelben Rand. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Spinnen-Ragwurz ist eine wärme- und lichtliebende Art. Meist findet man sie in Kalkmagerrasen auf Stein- und Lößböden. Wir finden die Art z.B. bei Ersingen. 

Spinnen-Ragwurz - Ophrys sphegodes; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke)
Spinnen-Ragwurz - Ophrys sphegodes; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke)

Hummel-Ragwurz - Ophrys holoserica

Die Hummel-Ragwurz wird 10 - 25 cm hoch, in seltenen Fällen bis 50 cm. Die weißlich-grünen Laubblätter sind hauptsächlich in einer Rosette angeordnet. Die Sepalen und Petalen der Blüte sind rosa bis reinweiß. Die breite, gehöckerte Lippe ist samtig behaart und sehr vielgestaltig. Die Lippenzeichnung ist in die Breite gezogen und der Lippenrand meist flach ausgebreitet. Unten an der Lippe steht ein kräftiges Anhängsel nach vorn. 

Blütezeit: Mai - Juni

Die Hummel-Ragwurz ist eine wärmeliebende Pflanze, die gerne auf mäßig trockenen, kalkreichen Lehm- oder Lößböden wächst. Bei uns finden wir diese Art bei Ersingen.

Hummel-Ragwurz - Ophrys holoserica; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 15.05.2011)
Hummel-Ragwurz - Ophrys holoserica; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 15.05.2011)

Bienen-Ragwurz - Ophrys apifera

Der kräftige Stängel wird 18 - 35 cm hoch und trägt am Grunde 2 - 3 lanzettliche, blaugrüne Rosettenblätter. Diesen folgen nach oben 2 - 4 scheidige Stängelblätter. Die Sepalen der Blüte sind rosa gefärbt (selten weiß). Die Petalen sind kurz, schmal und grünlich. Die samtige Lippe hat ein eingekerbtes Muster und spitze, behaarte Höcker (Seitenlappen). Das Anhängsel ist nach hinten geklappt. 

Blütezeit: Mai - Juli

Diese Art benötigt einen kalkhalten, nicht zu trockenen Boden und wächst in klimatisch günstigen Lagen. Wir finden diese Art in unserer Umgebung bei Karlsbad-Langensteinbach, bei Ersingen und Dietlingen. 

Bienen-Ragwurz - Ophrys apifera; magerer Wiesenhang bei Karlsbad-Langensteinbach (G. Franke, 2023)
Bienen-Ragwurz - Ophrys apifera; magerer Wiesenhang bei Karlsbad-Langensteinbach (G. Franke, 2023)

Bienen-Ragwurz var. bicolor - Ophrys apifera var. bicolor

Ophrys apifera var. bicolor; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 19.06.2016)
Ophrys apifera var. bicolor; Kalkmagerrasen bei Ersingen (G. Franke, 19.06.2016)

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